Am 12. Sept. 2025 wurde unsere Meditationskursleiterin Vasanti Niemz aus Heidelberg, Mitglied des internationalen Sri Chinmoy Marathon Teams, mit 68 Jahren zur ältesten Frau, die erfolgreich die 48,5 km um Manhattan schwimmend bewältigt hat – nur mit Badeanzug, Schwimmbrille und Kappe bekleidet, sowie mit einem Motorboot mit 2 Helfern und einem Kajak als Begleitung. 
Dieser legendäre Marathonschwimm, der unter 20 Brücken hindurch führt, heißt heute denn auch „20 Bridges Swim“. Vor vielen Jahren hieß er „MIMS“ – Manhattan Island Swim – mit nur einem Massenstart und wenig Erfolgschancen für langsamere Schwimmer aufgrund der Ebbe- und Flut-Strömungen. Heute gibt es zwischen Juni und Oktober pro Monat ca. 10 Starts in kleineren Gruppen mit ähnlicher Geschwindigkeit, die dann optimal auf die Strömungen abgestimmt werden können, sodass der Schwimm größtenteils „strömungsunterstützt“ ist und jeder Schwimmer eine echte Chance hat.
Ein Jubiläums-Schwimm, dem Frieden gewidmet
Für Vasanti war es ein „Jubiläumsschwimm“ zum 40. Jahrestag ihrer ersten Ärmelkanaldurchquerung im Sept. 1985, und sie widmete ihn zugleich den Idealen und der Vision der Vereinten Nationen, die 2025 ihr 80-jähriges Bestehen feiern, und dem friedlichen Miteinander auf der Welt. Mit seiner kulturellen und ethnischen Vielfalt ist Manhattan ein besonderes Beispiel für ein friedvolles Zusammenleben aller Menschen, das ja das erklärte Ziel der UNO für den ganzen Planeten ist.
Never give up ….
Im Sept. 2024 hatte Vasanti versucht, den Ärmelkanal ein drittes Mal zu durchschwimmen, diesmal mit dem Ziel eines Kanal-Triathlons Dover-Heidelberg (2010: Dover-Aachen), wurde aber wegen zu starken Windes aus Sicherheitsgründen nach knapp 8 Stunden gestoppt – wie auch 5 weitere Schwimmer. Nach längerer Trainingspause suchte sie nach einer neuen Herausforderung, bewarb sich im Januar 2025 für den Manhattan-Schwimm, der ein alter Traum von ihr war – und wurde sofort angenommen. Aus verschiedenen Gründen war ihr Ausdauer-Training für Manhattan
nur eingeschränkt möglich – im Unterschied zu 2024, wo sie mit mehreren Trainingscamps und dem 26 km langen Zürichsee-Marathonschwimm (12 Std. 20, 3. Platz Damen 50+) im August eine sehr gute Vorbereitung für den Kanal-Versuch im September 2024 hatte.
Mit innerer Kraft – dank Meditation und Visualisation
Diesmal musste sie sich mehr denn ja auf „innere Kraft“ verlassen – aber es funktionierte. Marathonschwimmen, so sagt man, ist sowieso zu einem großen Teil eine „mentale“ Sache, und das körperliche Training ist zwar unerlässlich, reicht aber niemals, wenn der Kopf nicht mitmacht und das Herz nicht bei der Sache ist, und man nach einigen Stunden Zweifel an seinen Fähigkeiten bekommt oder die Motivation verliert. Immer mehr Sportler werden sich dessen bewusst und bauen die „mentale“ Vorbereitung in ihr Training mit ein. Vasanti hat seit 1981 eine regelmäßige Meditationspraxis entwickelt, die ihr auch im Sport spürbar hilft – auch schon beim ersten Ärmelkanal 1985, für den sie nur 4,5 Monate trainierte. Meditation, auch in Kombination mit Visualisation, kann helfen, das Training fokussierter, achtsamer und damit effektiver zu machen und die Regeneration zu fördern. Beim Event selbst schenkt eine solche gute innere Vorbeitung Ruhe und Zuversicht, Selbstvertrauen sowie eine allgemeine positive Haltung und offene Präsenz, die negative Gedanken entweder nicht
aufkommen oder nicht tiefer eindringen lässt. Wie heißt es doch?: „In der Ruhe liegt die Kraft“. Mit Ruhe, innererer Freude und Zuversicht kann man neue innere Kraftquellen erschließen. Selbstzweifel, negative Gedanken und Vorstellungen hingegen rauben Energie – und können ihre eigene Realität erschaffen. „Egal ob Du glaubst, dass du etwas kannst oder es nicht kannst – du hast Recht,“ sagte ja angeblich schon Henry Ford. Die Helfer-Crew kann natürlich maßgeblich dazu beitragen, indem sie auch Ruhe ausstrahlt und positiv kommuniziert, denn Worte haben Kraft. Zwei Worte, die Vasanti als „Mantras“ immer wieder zeitweise im Stillen wiederholte, um sich auf positive Energie zu konzentrieren, waren „Peace“ und „Gratitude“.
Schneller als erwartet – Finisher-Zeit 9 Std. 34 Min.
Trotz teils heftiger Wellen am Anfang im East River und zum Schluss im Hudson, verstärkt duch Wind gegen Strömung, verlief der Schwimm über viele Stunden hinweg sehr ruhig und friedvoll, besonders im Harlem River und im ersten Teil des Hudson – ein Sightseeing-Event der besonderen Art für Schwimmer und Helfer-Crew, bei besten Wetter und angenehmen Wasser- und Lufttemperaturen (ca. 22/23°C). Die Endzeit von 9 Std. 34 war um über eine Stunde schneller als der detailliert ausgearbeitetete Zeitplan von NY Open Water, dem Organisator, und über 2 Stunden schneller als eigentlich erwartet – im Falle nachlassender Kondition. NYOW postete sogar „she is finishing strong“ – und so war es auch. Für den Zürichsee 2024 war die Endzeit 12 Std. 20 Min. – aber hier in N.Y. war an diesem Tag die Strömung offenbar besonders stark.
Die „20 Bridges“ mit den kleineren Gruppenstarts sind übrigens kein Wettschwimmen, denn jeder Tag hat unterschiedliche Wetter-, Wind- und Strömungsverhältnisse, sondern es geht in erster Linie darum, sein Bestes am jeweiligen Tag zu geben, sich der Herausforderung zu stellen und sie möglichst zu genießen, und um „Self-Transcendence“: die eigenen vermeintlichen Grenzen und Begrenzungen auszuloten und darüber hinaus zu wachsen. Außer, man will den „overall Streckenrekord“ brechen – was dieses Jahr wieder geschah.
- Weitere Details mit vielen Bildern findet ihr (auf Engl.) auf unserer Peace Run Webseite: https://www.peacerun.org/us/news/2025/0912/5606/
- Ein 7 Minuten-Video mit weiteren Impressionen: https://www.youtube.com/watch?v=w6AXKwfRTeQ
- Mehr über Vasantis sportlichen Hintergrund: https://openwaterpedia.com/wiki/Vasanti_Niemz
- Siehe auch das Interview in der SWR Landesschau in der ARD Mediathek (verfügbar bis 30.10.2027):

https://www.ardmediathek.de/video/landesschau-baden-wuerttemberg/heidelberger-langstreckenschwimmerin-vasanti-niemz-ueber-den-20-bridges-swim/swr-bw/
Sri Chinmoy, u.a. Leiter der Friedensmeditationen an der UNO seit 1970, im August 1995 bei einem dem 50. Jahrestag der UNO gewidmeten Peace Concert in New York:
O United Nations, they are telling me that you have failed, utterly failed. I am telling them that you have not failed and you will not fail. Why? Why? Because in you is God’s Compassion-Eye for the establishment of world peace; because inside your heart is God’s Satisfaction-Heart; because inside your soul is God’s Vision-Promise for the manifestation of His Self-Transcendence on earth. His Self-Transcendence in you and through you will bring about a new world-harmony, a new world-peace, a new world-bliss and a new world-perfection.
May the world-oneness-peace-dream of the United Nations every day bloom and blossom in the heart of aspiring humanity.
